Wetter | Abfahrt | Ankunft | Entfernung | Grenzen |
warm | 08:45 Uhr | 20:00 Uhr | 372 km | RKS-SRB-MNE-SRB-BIH |
07:15 Uhr
Das Frühstück erhalten wir vor dem Hotel. Die Auswahl ist eher dürftig. Zumindest reduziert auf Eierspeisen. Kais "Salame" ist eine Wurstplatte mit einer Sorte - lass mich raten...keine
Salami? Richtig! Aber kosovarische Mortadella.
Route:
Gnjilane
Überall stehen die Radarpistolen Polizisten!!
Ein Polizist auf einem Polizeimotorrad überholt erst Bine, winkt ?????? Bine winkt zurück, etwas länger, da er mein Winken im Aussenspiegel sucht. Ich grinse. Dann zu
Kai. Winkt. Kais Haltung drückt Überraschung aus. Auch er winkt zurück. Bestimmt grinst er auch... DANN überholt der Motorradpolizist und überfährt dabei DIE durchgezogene Linie. Nach all dem,
was wir erlebt haben, ist das schon komisch, aber macht Freude!!!
Pristina
Auch hier ist es um 9:30 Uhr bereits verdammt heiss! Es gibt aber nichts besonderes zu entdecken.
Mitrovica
Kurz danach: Wir sehen nur noch die Flagge der Serben. Wir haben die ethnische Grenze innerhalb des Kosovo überschritten, hier wohnen ausschliesslich Serben. Entweder fährt man ohne
Kennzeichen oder mit Serbischem.
Eine aufgelöste Barrikade mit Protestschildern am Wegesrand wird von deutschen KFOR Soldaten beäugt und von serbischen Aktivisten im Café "betreut". Allzeit bereit sozusagen.
Grenze Serbien bei Banje an einem schönen Stausee in den Bergen idyllisch gelegen. Es ist heiss. Vor wenigen Tagen erst ging hier nichts mehr.
Die KFOR sperrt nun weitläufig ab und kontrolliert schwer bewaffnet, Panzerwagen und im Stahlhelm. Gerade werden neue Betonmauern angeliefert und aufgestellt. Nagelgurt und
Stacheldraht. Patrouillen auf der Strecke. Wir werden mit einem Panzerwagen über den Grenzübergang begleitet.
Der Kosovo Grenzer sagt, dass man mit Kosovo Stempel zurück geschickt wird. Gestern bereits 2 x so festgestellt. Daher war der Tip von gestern sehr nützlich. Jeder serbische Polizist
blättert tatsächlich den Pass von vorne bis hinten durch...
Die abgebrannten Reste einer Kontrollstelle waren standen noch an Ort und Stelle.
Die Grenze nach Montenegro überfahren wir bei Bac. Es geht sehr schnell und einen Stempel gibt es auf Nachfrage ebenfalls.
Die Berge und Schluchten sind Alpentauglich. Sehr schöne Ecke!
Rozaje- Berane
Kurz drauf macht eine Biene Bine zum Pinocciole. Stich und tot. Mitten aufs süße Näschen. Die Arme. Muss mir alles nach machen! Aber Bine ist tapfer und fährt sogleich weiter.
Bijelo Polje
Grenze Serbien bei Kanje / Gostun.
Der Übertritt auf der montenegrinischen Seite war einfach. Im Niemandsland treffen wir eine lange Autoschlange. Vollsperrung in der Schlucht. 3 Std. bis 17:30. Noch eine Stunde warten.
Wir fahren nach vorne.
Nach der Öffnung lassen sie uns durch obwohl die LKW etc. durch die Tunnel und den Bauschutt rasen. Wir ohne Helm proletisch mit dem ganzen Staub und keiner Sicht vereint. Klasse. Auch das ging
gut.
Die Kontrolle war dann wie immer. Einzeln vorfahren lassen, grimmig gucken und mit Bine schäkern.
Herrliche Straße durch Schluchten und Dörfer. Dass da ein Busch neben einem Haus fackelt stört aber niemanden.
Prijepolje - Bistrica - Priboj
Grenze Bosnien-Herzegowina bei Priboj. Hier sind die Schilder nur auf kyrillisch und Sarajevo sieht man nur einmal.
Die Serben machen Witze. Ah Deutsch!? Dann stimmt einer die 3. Strophe der Fallersleben Hymne an. Mehr als Deutschland Deutschland singt er nicht und macht sich vor Lachen fast ins
Höschen..
Vorher erhalten wir aber Souvenierstempel, auch wenn er dafür extra ins Häusle musste.
Die Bosnier sind noch besser. Wie 4 Hühner auf der Stange sitzen sie gelangweilt auf Klappstühlen vor ihrer Baracke. Der 2. von links kommt auf uns zu. Aber unser Pass interessiert
weniger. Also durch. Dann passiert etwas komisches. Wir fahren weiter und kommen nach 10 km an einen ähnlichen Übergang mitten im Dorf mit einem Grenzer. Sonst sind aber vereinzelt serbische
Fahnen aufgehängt. Das hätte uns zu denken geben müssen. Schwups kommt ein Schild: Sie verlassen jetzt Serbien!?!?
Egal da die Gegend toll, die Strassen top, der Verkehr mau und die Kurven zahlreich sind.
Wir haben uns verfranzt. Die Karte hilft auch nicht aber die Landschaft ist atemberaubend. Tunnel hinter Tunnel und Fluss nach Fluss. Rauf und runter und da kommt schon die nächste
Schlucht.
Es wird langsam dunkel. Irgendwann kommt ein Motel vor einem beleuchtetem Minarett. Unsere Rettung.
Motel Jagodic in Ustipraca für 30 € inkl. Frühstück. Wir holen uns Bier und
machen es uns in einem 4-Bett Fernfahrerzimmer gemütlich. Zum Essen gibt's ein Proviantpäckle vom Mittag!
Wettertechnisch hatten wieder mal Glück. Gleich mehrere Gewitter blieben immer links der Strecke in den Bergen hängen.
Der Muezin singt uns in den Schlaf.
Und wo genau sind wir? In Ustipraca an der E761. 100 km vor Sarajevo.