Wissenswertes rund um die Tour

Informationen zur Planung und Durchführung

Einreisebestimmungen

Die Einreisebestimmungen ändern sich häufig. So dass wir hier auf die Homepage des Auswärtigen Amts verweisen. Auf der Reise- und Sicherheitshinweisseite gibt es ein Länderlexikon in dem die jeweiligen Einreisebestimmungen aktuell nachzulesen sind. Gleichzeitig werden auch Reisewarnungen eingestellt.

 

Ausweisdokumente:

Für alle EU-Länder gilt: Reisepass oder Personalausweis genügt.

Es wird für alle von uns auf dieser Tour bereisten Länder kein Visum mehr  benötigt, wenn der Aufenthalt unter 90 Tage dauert und der Reisezweck Tourismus lautet. Dies reduzierte den Planungsaufwand und die Kosten auf Null.

 

Wird der Reisepass benutzt sollte auf eine "Restlaufdauer" von mind. sechs Monaten geachtet werden.

 

Für folgende Länder gilt Reisepasspflicht:

Moldawien und die Ukraine. Die ehemalige Migrationskarte, die am Übergang ausgefüllt werden musste (wie z.B. für Russland) wird nicht mehr verlangt.

Die Türkei kann man als Deutscher grds. auch mit Personalausweis bereisen. Jedoch wird die Fahrzeugmitnahme im Pass gestempelt und vermerkt. Somit ist auch hier der Reisepass mitzuführen.

 

Fahrzeugschein:

Der nationale Fz-Schein ist ausreichend. Eine Übersetzung grds. nicht notwendig. Wir hatten keinen dabei.

 

Vollmacht:

Sollte der Fahrer nicht mit dem Fz-Halter identisch sein muss eine schriftliche und übersetzte Vollmacht mitgeführt werden.

 

Internationaler Führerschein:

Die Mitnahme eines Internationalen Führerscheins ist nicht vorgeschrieben. Für alle EU-Staaten ist sowieso der EU-Führerschein gültig.

Da der internationale Führerschein auch in kyrillischer Schrift ausgestellt ist kann dies vor allem in der Ukraine und in Moldawien hilfreich sein. Wir hatten unsere dabei.

Ausgestellt wird er bei den örtlich zuständigen Führerscheinstellen. Die Kosten betragen ca. 15-20 €.

 

Die Mitnahme des Internationalen Führerscheins ersetzt nicht den Nationalen, der auf alle Fälle mitgeführt werden muss. 

 

Grüne Versicherungskarte:

Die grüne Versicherungskarte ist in folgenden Ländern mitzuführen:

 

Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Mazedonien, Moldawien, Montenegro, Rumänien, Serbien*, Türkei und Ukraine

 

*Serbien (nur wenn "SRB" vermerkt ist - ältere mit "SCG" werden nicht mehr anerkannt. Es muss dann eine Kfz-Versicherung am Grenzübergang abgeschlossen werden)

 

Sie gilt nicht im:

 

Kosovo

Hier muss "nachversichert" werden. Es funktioniert aber problemlos. Am Grenzübergang kann man eine Kurzzeitversicherung für 15 Tage abschließen. Diese kostet dann pro Motorrad 15 € die in bar zu entrichten ist. Dann wird eine Police ausgestellt die unterschrieben werden muss. Ein Exemplar erhält man dann und hat diese bis zur Ausreise mitzuführen.

 

Zollvorschriften:

Es gelten unterschiedlche Bestimmungen die jedoch ähnlich ausfallen. Für genaue Angaben bitte auf der Seite des Auswärtigen Amts nachlesen.

 

Für Moldawien wird bei Einreise von ausländischen Kfz eine Umweltgebühr von umgerechnet 1 € verlangt. Dafür erhält man eine Quittung die jedoch nur zur einmaligen Einreise gilt.

 

In Transnistrien sind ebenfalls Zollgebühren fällig. Diese werden in einem extra Büro (beim Grenzübergang Bender befindet sich dieses im 1. Stock des Abfertigungsgebäudes) ausgefüllt und beglichen. Hier half uns eine höfliche englischsprachige Beamtin. Die Kosten betrugen je nach Baujahr des Fahrzeugs zwischen 4 und 5 US-$. Man hätte aber auch in Rubel oder Euro bezahlen können.

 

Sonderfälle Transnistrien und Kosovo:

Man sollte unbedingt darauf achten an welchem Grenzübergang man ein- bzw. ausreist. Hintergrund ist der von Serbien bzw. Moldawien nicht anerkannte Status der "abtrünnigen" Gebiete.

Beide Länder erkennen daher offiziell auch keine Grenzübergangskontollen an.

Für Transnistrien, bedeutet dies z.B. dass man zwar ohne Weiteres in die Ukraine ausreisen kann, jedoch keinen Ausreisestempel Moldawiens erhält. Man ist also faktisch unerlaubt aus Moldawien ausgereist. Dies kann bei erneuter Einreise nach Moldawien zu Problemen führen.

 

Wir hielten uns an diese Besonderheiten und reisten jeweils über das "Mutterland" ein bzw. aus.

 

Insgesamt verläuft die Einreise nach Transnistrien umständlich und zeitaufwändig. Zunächst wird man vom Militär "gefilzt". Danach erfolgt die Grenzkontrolle bei der ein Einreiseformular am Schalter abgeholt und ausgefüllt wieder abgegeben werden muss. Dies ist kostenlos. Zurück bekommt man einen gestempelten Einreisezettel den man bei der Ausreise wieder abgibt. Einen Einreisestempel erhält man nicht.

Zusätzliche muss das Kfz versteuert werden (siehe oben bei Zollvorschriften).

 

Ähnliches gilt für den Kosovo. Die Serbische Grenzpolizei prüft derzeit akribisch die Reisepässe auf kosovarische Stempel (...und das am Grenzübergang Kosovo-Serbien wohlgemerkt! Wo soll man denn sonst herkommen?!). Sollte man einen solchen eingetragen haben wird man in das Kosovo-Gebiet zurück geschickt. Eine Einreise nach Serbien wird nicht gestattet. Somit bleibt einem nur noch die Ausreise nach Albanien oder Mazedonien.

Bei Einreise in den Kosovo ohne vorher über Serbien eingereist zu sein gilt dasselbe. Man befindet sich dann praktisch illegal in Serbien.

Mit einem Einreisestempel Serbiens und ohne Stempel des Kosovo ist dann aus serbischer Sicht wieder alles in Ordnung.

 

Haftungsausschluss: Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden wird nicht übernommen. Die Entscheidung über die Durchführung einer Reise liegt allein in der Verantwortung des Reisenden.

 

Polizeikontrollen

Mit zahlreichen Verkehrskontrollen muss in der Ukraine und in Transnistrien gerechnet werden. Dabei kann es zu Schikanen kommen, die auf die Zahlung eines Bestechungsgeldes abzielen. Wie wir am eigenen Leib erfahren durften.

Näheres ist in den Beschreibungen der entsprechenden Passagen nachzulesen.

 

 

>>>zu Polizei-Kontrollen in der Ukraine<<<

 

>>>zu Polizei- und Grenz-Schikanen in Transnistrien<<<

Navigation

Landkarten vs. Navi:

Ausführliches Kartenstudium lohnt sich noch immer. Die schönsten und interessantesten Strecken sind am besten in detailreichen Karten zu entdecken. Sinnvoll sind Karten im Maßstab 1:200.000 oder kleiner. Allerdings müsste man dann für 7.000 km nahezu zwei Dutzend Karten mitnehmen. Hier gilt es also Kompromisse einzugehen.

 

Ein Navigationsgerät für alle Staaten (Ost-)Europas hatten wir sicherheitshalber mitgenommen. Wir zogen diesen "Joker" jedoch nur einmal mitten im Nirgendwo Moldawiens. Die Technik konnte uns da aber auch nicht weiterheilfen da die von uns gefundene "Straße" und auch im Umkreis von 20 km kein anderer Weg gefunden wurde. In den nicht ganz so touristischen Gebieten wie Moldawien oder der Ukraine ist auch in den neueren Navis das zum Lieferumfang zugehörige Kartenmaterial nur für wenige Prozent des Gebietes abgedeckt. Das heißt man findet nur die Straßen die man als Motorradfahrer eigentlich meidet.

 

Kyrillische Schrift:

Wer russisch kann ist klar im Vorteil. Aber das ist keine Voraussetzung. Man kann auch das kyrillische Alphabet in den Tankrucksack packen oder die wichtigsten Abzweigeorte als kyrillischer Tourenplan abschreiben. Das hilft ungemein. Dann kann man einigermaßen flüssig durchfahren. Dies gilt insbesondere für die Ukraine, Transnistrien, Gagausien, Bulgarien, Serbien und Teile Bosnien-Herzegowinas sowie Montenegros.

 

Tagesetappen:

Bei den osteuropäischen Straßenverhältnissen sollte man nicht mehr als 300 km pro Tag einplanen. Besser sind zwischen 200 bis 250 km dann kann man auch in Ruhe etwas anschauen und genügend Pausen machen.

Plant man dies vorher ein hat man später keinen Streß. Mittels Landkarten oder google maps kann man so schon mal sehen wie weit einen die zur Verfügung stehenden Urlaubstage bringen...und wieder zurück.

 

Unterkünfte

Wir haben uns gegen Campen entschieden. Der Grund ist ganz einfach: Weniger Gewicht. Für eine 5-Wochentour hat man sowieso genug Gepäck dabei.

 

Wir haben nichts vorgebucht oder reserviert. Unser Motto war ja: Wir bleiben wo es uns gefällt.

Eine Unterkunft zu finden war dann auch überall völlig problemlos. Zwar gab es mitten in der Hauptsaison z.B. auf Thasos in Griechenland nicht mehr jedes Zimmer mit z.B. Meerblick, dennoch waren genügend Kapazitäten vorhanden.

 

Da wir nicht so anspruchsvoll sind was den Komfort für eine Nacht angeht und wir auch mal gerne unterwegs frühstücken, haben wir stets Unterkünfte im Preisrahmen von knapp 20 bis 50 € gefunden.

Ab und an haben wir uns etwas gegönnt und spendierten uns ein Hotel für knapp 80 €. Für Chisinau und Odessa, die preislich am oberen Level liegen haben wir uns dann über das Internet wenige Tage vorher Zimmer reservieren lassen. 

 

Autozug

Wer keine langen Autobahnfahrten machen möchte oder die Anfahrtsstrecke schon zum zigten Mal gefahren ist, dem bleibt immer noch die Alternative Autozug.

 

Die Kosten sind auf den ersten Blick nicht gering. Wir bezahlten für zwei Motorräder, 2 Personen im Abteil für 2 Personen 356 € für die einfache Fahrt von Villach nach Berlin-Wannsee.

 

Wer jedoch mal gegenrechnet und Frühbucherrabatte oder Aktionspreise

nutzt kann hier sogar günstiger fahren. Z.B. spart man auf 1.000 km Strecke Reifen, Sprit, Wartungskosten und ggf. Wertverlust sowie mind. die Kosten für eine Hotelübernachtung ein.

 

Nicht zu vergessen die Entspannung und das Erlebnis über Nacht zum Zielort zu gelangen. Die Ausstattung ist mittlerweile auch sehr modern, so dass man auf CityNight-Line Niveau fährt. Die alten Standardwagen werden nicht mehr eingesetzt.

 

Es gibt durchaus noch interessante Strecken die z.B. die Anreise in den Süden oder Norden alternativ ermöglichen.  Die südlichsten sind Narbonne (F) an der spanischen Grenze, Alessandria, Triest und Verona (I). Gen Norden geht´s z.B. nach Berlin-Wannsee und Hamburg.

 

Andere Anbieter bieten weitere Strecken an. So haben wir z.B. die Strecke Villach (A) - Edirne (TR) mit dem Optima-Express entdeckt. Wer möchte kann also auch bis auf wenige km an Ost-Griechenland oder Istanbul entspannt herankommen und dann von dort aus seine Tour starten. Für eine Mittelmeerumrundung sicher nützlich.

 

Geld und Devisen

Bargeld am Geldautomaten zu erhalten war überall völlig problemlos. Da unsere Bank das Abheben weltweit mittels VISA-Karte kostenlos ermöglicht hatten wir auch zunächst nur mehrere Hundert € Bargeld dabei.

Hotels und Pensionen nehmen je nach Größe und Bedeutung auch Kreditkarten. Darauf sollte man sich aber nicht verlassen.

 

Ansonsten wird im bereisten Gebiet der Euro fast überall als Zahlungsmittel angenommen.

 

Straßenverhältnisse

Mit schlechten Straßen hatten wir gerechnet. Obwohl wir mit unseren Straßenmotorrädern und -bereifungen Schotter-/ Sandstrecken meiden, konnten wir dennoch ausgiebig davon Gebrauch machen.

Ab Tschechien bzw. der Slowakei werden die Straßen häufig zu Schlaglochpisten. Den Gipfel aber bildete die Ukraine und Moldawien die teilweise badewannengroße Löcher und diese aneinander gereiht zu bieten haben. Hier muss man sehr vorsichtig fahren oder den alten Grundsatz gelten lassen: "Entweder mit 30 oder 130 km/h drüber...!"

 

Pannen / Tankstellen

Wir hatten eigentlich keinerlei technische Probleme. Dafür sind die japanischen 4-Zylinder auch bekannt. Dennoch hatten wir mit der einen oder anderen kleinen Panne gerechnet. Ausreichend Werkzeug wurde deshalb auch mitgeführt.

An einer Ampel in der Ukraine war für einen Lenkerendungsdämpfer jedoch der Spaß vorbei und er hüpfte plötzlich von Bines Bike. Er wurde aber wieder eingesammelt und angeschraubt.

 

Das Tankstellennetz ist mehr als ausreichend. Wenn man es nicht zu spannend gestaltet und frühzeitig tankt kommt man eigentlich nie in Bedrängnis. Wir hatten nur zweimal zu hoch gepokert - schafften es aber dennoch rechtzeitig. Eine Zapfsäule in Kroatien führte z.B. kein 95er Super mehr. Ausverkauft.

 

Unser Ölverbrauch auf knapp 7.000 km war zumindest optisch nicht feststellbar. Der mitgenommene Liter schwarzes Gold konnte daher wieder mit nach Hause. 

 

>>>Zum ersten Tag>>>

 

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